Das Karussell der Stars dreht sich
Spielen Michael Ballack und David Beckham bald in einem Team?
Madrid/München - "Michael Ballack bietet sich Real Madrid an", titelte die madrilenische Sportzeitung "As". "Ballack will die Bayern verlassen, und Barça weiß das", hieß es bei "Sport".
"Wenn sich eine Möglichkeit ergibt, wird der Klub den Deutschen verpflichten", schrieb Barcelonas großes Sportblatt. Eigentlich nicht ganz korrekt, denn die Zeitungen hatten sich auf ein "SZ"-Interview bezogen, indem Ballack sich lediglich über mangelnde Rückendeckung seitens seines Klubs beklagt hatte.
Totti nach Madrid - Emerson zu Chelsea?
"Ich musste unheimlich viel Polemisches und Unsachliches schlucken", so Ballack. "Was mich ärgerte, war, dass ich vom FC Bayern öffentlich keine Unterstützung erhielt."
Wie dem auch sei - die Gerüchteküche brodelt: Ballack zu Real - oder vielleicht doch zum FC Barcelona? Totti (AS Rom) zu Real, Ronaldinho (Barça), Walter Samuel und Emerson (beide AS Rom) und Joaquin (Real Betis) zum FC Chelsea, Fernando Torres (Atletico Madrid) zum AC Mailand, Davids (Barcelona) zu Inter oder AC Mailand - kurz vor Saisonende der großen europäischen Ligen jagt eine Schlagzeile die andere.
Ballack passt ins Real-System
Während Barça-Trainer Frank Rijkaard eine Verpflichtung des Bayern-Stars keineswegs als oberste Priorität sieht, nach Ansicht des Niederländers sei Ballacks Position mit Xavi und Iniesta bereits bestens besetzt, würde der Mittelfeldspieler bei Real würde Ballack bestens ins System passen.
Sowohl als hängende Spitze, vielmehr aber wohl vor der Abwehr wäre der 27-Jährige eine Bereicherung für den zuletzt arg gebeutelten Rekordmeister. Denn für die Offensive haben die "Königlichen" einen wesentlich "dickeren Fisch" an der Angel: "Der AS Rom weiß, dass Francesco Totti zu Real will", war in "Marca" zu lesen.
Tottis Verkauf soll Roma retten
Tottis Absichten sind schon seit einiger Zeit bekannt, denn Romas Kapitän hat Präsident Franco Sensi seine Wechsel-Wünsche bereits erläutert. Und da der momentane Zweite der Serie A in argen finanziellen Problemen steckt, wäre ein Verkauf aus wirtschaftlicher Hinsicht dringend nötig.
Romas Nummer zehn verdient nicht weniger als sieben Millionnen Euro - und nur Klubs des Kalibers Chelsea/Madrid sind in der Lage, vergleichbare Summen aufzubringen.
Und Totti zieht es ins Ausland: "Wenn ich Roma verlasse, dann werde ich auf gar keinen Fall zu einem anderen italienischen Verein gehen. Der Klub, der mich am meisten interessiert, ist Real Madrid", hatte Italiens Nationalspieler wissen lassen.
Capello wehrt sich gegen Aderlass
Fabio Capello, der Real Madrid selbst als Trainer zur Meisterschaft führte, wehrt sich gegen einen massiven Aderlass: "Totti ist nicht zu verkaufen", stellte Capello bei "Radio Marca" klar. "Das wäre so, als würde Real Madrid Raul gehen ließe oder als wenn Rom das Kolosseum verkaufen würde."
Doch Sensi scheint verhandlungsbereit zu sein. Der Verkauf eines anderen Stars nimmt bereits konkrete Formen an. "Emerson wird den Verein auf jeden Fall verlassen", erklärte Sensi. Verteidiger Walter Samuel wird wohl ebenfalls gehen. "Ich will zu Chelsea", wurde der argentinische Nationalspieler bereits zitiert.
Chelsea und Inter wollen Ronaldinho
Ebenfalls beim Abramowitsch-Klub im Gespräch ist Ronaldinho Gaucho. Der Brasilianer, der erst vor der Saison von Paris St. Germain nach Katalonien wechselte, fühlt sich jedoch in Barcelona sehr wohl. "Ich bin zufrieden und denke an nichts anderes als an Barça", sagte der Weltmeister. "Wenn sie mir hier aber noch mehr bezahlen - umso besser."
Barça-Präsident Laporta weiß, dass auch Milan und Inter Mailand Interesse am torgefährlichen Ballzauberer haben. Inter-Boss Massimo Moratti, der bereits seine Fühler nach Ronaldinhos Teamkollegen Edgar Davids (von Juventus Turin an Barcelona ausgeliehen) ausgestreckt hat, träumt von der Verpflichtung des "kleinen Ronaldo". "Er wird alles versuchen, um ihn nach Mailand zu holen", heißt es aus Morattis Umfeld.
Trezeguet zu Barça - Gilardino zu Juve?
Sollte Barcelona Ronaldinho ziehen lassen, könnte David Trezeguet nach Katalonien wechseln. Der Juve-Stürmer steht aber auch auf Chelseas Wunschliste, soll im Tausch (plus zehn Millionen Euro) mit Hernan Crespo zu den Blues.
Juve steht vor der Verpflichtung von Alberto Gilradino. Der 21 Jahre alte Stürmer vom insolventen AC Parma "explodierte" in dieser Saison mit 18 Toren in 31 Spielen und schoss sich in den Kader der Nationalmannschaft.
Bewunderung für Torres
Wie schnell ein Spieler mit einem anderen Verein in Verbindung gebracht wird, zeigt auch das Beispiel Fernando Torres. Der Star und Publikumsliebling von Atletico Madrid ist nach seinem ersten Länderspieltor bei Spaniens 1:1 in Italien, zumindest nach Meinung der "Gazzetta dello Sport", schon auf dem Weg in die Serie A.
"Er ist erst 20 jahre alt, hat aber die Physis eines NFL-Profis und magische Füße", schwärmte Italiens größte Sportzeitung - und nannte sogleich den größten Interessenten: "Milan ist in der Pole Position!"
Hamann nicht in die Bundesliga
Die Rossoneri hätten Atletico mit den Leihgeschäften Albertini, José Mari oder Javi Moreno einen großen Gefallen getan, jetzt sein es an der Zeit, sich zu revanchieren. Doch auch Torres gilt als unverkäuflich. Immerhin hat Atletico bereits ein Super-Angebot des FC Chelsea abgelehnt.
Ebenfalls ad acta gelegt ist der Wechsel von Dietmar Haman zum VfB Stuttgart. "Es gibt kiene Kontakte in die Bundesliga", erklärte der Nationalspieler dem DSF. "Mein erster Ansprechpartner ist und bleibt der FC Liverpool."
Quelle:
www.sport1.de