Sebastian Deisler und Mehmet Scholl in der
Regionalliga, Jens Nowotny und der brasilianische Weltmeister Lucio
in der Oberliga: In den Amateurabteilungen der Fußball-
Bundesligaclubs tummeln sich immer häufiger prominente Namen.
Spieler, die verletzt waren, sollen in den Reserveteams der
Bundesligisten Spielpraxis sammeln. Was sich aus Sicht der
Profimannschaften als vorteilhaft erweist, ist für kleinere Vereine
häufig ein Ärgernis: Sie fürchten, dass sie nicht mehr mithalten
können, wenn beim Gegner die Stars auflaufen.
Viele Amateurliga-Tabellen demonstrieren die Dominanz der
«Reserve»-Teams. Die Amateure des FC Bayern München führen die
Regionalliga Süd an, und die Amateurteams von Hertha BSC, VfL
Wolfsburg und VfL Bochum sind Spitzenreiter in den jeweiligen
Oberligen. In der bayrischen Oberliga bestimmen die zweiten Garden
aller vier bayerischen Zweitligisten und des TSV 1860 München das
Geschehen und lassen kleineren Vereinen kaum eine Chance. «Wir haben
eine Zweiklassen-Gesellschaft, keine Frage», meint Armin Klughammer
vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV).
Für die Profi-Abteilungen zählt, dass ihre verletzten Spieler so
schnell wie möglich wieder fit werden. Die Amateurligen gelten als
ideales Testrevier für die Rekonvaleszenten. Zum Beispiel beim FC
Bayern, bei dem sich Scholl, Sebastian Deisler, Willy Sagnol und
Martin Demichelis über das Regionalliga-Team an die Bundesliga heran
tasteten. Oder bei Bayer in Leverkusen, wo Nowotny und Lucio sich für
ihr Bundesliga-Comeback bei den Amateuren warm spielten.
«Für uns Gegner ist das ungünstig und für den Wettbewerb äußerst
schwierig», sagt Markus Krapf, der Geschäftsführer des
Regionalligisten FC Augsburg. Der Auftritt gestandener Profis mit
internationaler Erfahrung in der 3. Liga sei an sich schon
problematisch, schwieriger sei jedoch die Unberechenbarkeit: «Wir
wissen doch gar nicht, was auf uns zukommt», sagt Krapf.
Grundlage für den Einsatz von Profis in den Amateurligen ist
Paragraf zwölf der Spielordnung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB),
dem zu Folge bis zu drei «Nicht-Amateure mit Lizenz» spielberechtigt
sind. Profis, die jünger als 24 Jahre alt sind, dürfen in
unbegrenzter Anzahl spielen. Ausgenommen von dieser Regel sind die
letzten vier Spieltage und eventuell folgende Auf- oder
Abstiegsrunden.
«Die Regel bleibt. Es gibt keine Chance, dass etwas geändert
wird», sagt der für die Amateure zuständige DFB- Vizepräsident
Engelbert Nelle, der für die Klagen der kleineren Vereine kein
Verständnis hat: «Wären sie in der Lage der Profivereine, würden sie
es genauso machen.»
Klar, u. a. dafür sind die Amateur-Mannschaften doch da. Wo, wenn nicht bei dem Amas sollen die Profis Spielpraxis kriegen? In der RL ist es eh Wurscht, selbst wenn die Amateur-Mannschaft Meister werden sollte, steigen halt der 2. und 3.-platzierte auf.
spalter hat geschrieben:In der RL ist es eh Wurscht, selbst wenn die Amateur-Mannschaft Meister werden sollte, steigen halt der 2. und 3.-platzierte auf.
naja, aber wenn aber ein Amateurteam um den Abstieg spielt und dann Profis einsetzt um die Klasse zuhalten haben die andern Vereine Pech gehabt.
-Ricken- hat geschrieben:Oh man, das Thema hatten wir hier schonmal. Ich krieg absolut die Pest bei sowas!
Tut mir leid, dass ich nicht von Anfang an dabei war, um jedes Thema, dass hier schonmal besprochen wurde, mitbekommen zu haben! Wenn man über kein Thema was sagen dürfte, über das hier schon mal gesprochen wurde, gehen langsam die Themen aus!
Ricken bekommt die Pest beim Thema "Amas in den Amateurligen" und nicht weil Du den Thread eröffnet hast
Ich stimme Ricken 100% zu, das kann so nicht weitergehen. Man braucht eine neue Regelung sonst gehen die Amateurligen drauf.
In der Bayernliga belegten die 5 Amateurmannschaften von Nürnberg, Regensburg, 60, Haching und Fürth in der Winterpause noch die ersten 5(!) Plätze! Das hat sich zwar ein bisschen entzerrt, den Aufstieg machen aber trotzdem Nürnberg, 60 und Regensburg untereinander aus. Das ist doch eine Katastrophe!
Aber man darf das doch nicht verpauschalisieren, es ist doch nicht gesagt, dass die Profis daran "Schuld" sind, dass diese Mannschaften so erfolgreich spielen. Man muss auch bedenken, dass die Profis in die Mannschaften rücken um Spielpraxis zu bekommen, entsprechend werden sie evtl. nicht mit vollem Einsatz spielen, da die Gefahr sich zu verletzen gegeben ist. Das will kein Profi riskieren.
Immerhin werden auch Spieler aus Amateurmannschaften in die Reserve gesteckt um Praxis zu bekommen, wenn ich meinen Heimatverein, den SV Eitorf so sehe, da wechseln häufig die Spieler aus der 1. in die 2. Mannschaft und wieder zurück. Das wäre dann ja genauso unfair.
Das ist was anderes, die Amateurmannschaften der Profivereine haben ja auch einen ganz anderen finanziellen Background als die anderen Vereine in den Ligen. Von daher zieht der Vergleich mit deinem Heimatverein nicht wirklich.
Es ist ja auch klar, dass Langzeitverletzte wieder Spielpraxis sammeln sollen, damals gab es mal eine Nachwuchsrunde, die glaube ich mittlerweile wieder abgeschafft wurde, in der aber genau solche Spieler zum Einsatz kommen sollten. Von daher ist der Aufschrei der "Amateurvereine" schon berechtigt. Ich akzeptiere es auch, wenn Vertragsamateure, die teilweise schon Bundesliga gespielt haben bei den 2. noch zum Einsatz kommen, aber bei Vollprofis ist das schon ziemlich Suspekt und Wettbewerbsverzerrend.
Von daher: Führt die Nachwuchsrunde wieder ein und fast alle Probleme sind gelöst.
Genau so ist es, die Amateurvereine haben viel mehr Kohle als die anderen Vereine der Liga. Dennoch spielen beide Vereine in ein und derselben Liga. Für die Profis gibt es allerdings kaum eine Alternative um Praxis zu erlangen. Von daher ist es nicht das Problem der Vereine, dass sie ihre Profis bei dem Amas parken, sondern ein Problem des Verbands, der es gestattet, das zwei so verschiedene Vereinsarten in einer Liga zusammenspielen.
spalter hat geschrieben:Genau so ist es, die Amateurvereine haben viel mehr Kohle als die anderen Vereine der Liga. Dennoch spielen beide Vereine in ein und derselben Liga. Für die Profis gibt es allerdings kaum eine Alternative um Praxis zu erlangen. Von daher ist es nicht das Problem der Vereine, dass sie ihre Profis bei dem Amas parken, sondern ein Problem des Verbands, der es gestattet, das zwei so verschiedene Vereinsarten in einer Liga zusammenspielen.
die beste lösung wäre wohl, eine eigene amateurliga aufzumachen
spalter hat geschrieben:Genau so ist es, die Amateurvereine haben viel mehr Kohle als die anderen Vereine der Liga. Dennoch spielen beide Vereine in ein und derselben Liga. Für die Profis gibt es allerdings kaum eine Alternative um Praxis zu erlangen. Von daher ist es nicht das Problem der Vereine, dass sie ihre Profis bei dem Amas parken, sondern ein Problem des Verbands, der es gestattet, das zwei so verschiedene Vereinsarten in einer Liga zusammenspielen.
Das ist natürlich auch absolut richtig! Deshalb halte ich es für das Beste, die Amateurteams in einer eigenen Reserverunde kicken zu lassen!
Ja bloß für wen ist es denn ein Reiz in einer Liga zu spielen in der es um die "Goldene Ananas" geht??? Also ich hätte keine Lust darauf irgendwo zu spielen zum Zeitvertreib, weil ich als Amateur dafür da wäre den Rekonvaleszenten Spielpraxis zu bringen. Ein Amateur, der ja wahrscheinlich irgendwann mal mehr erreichen möchte, braucht doch einen gesunden Wettkampf und nicht ein paar Spiele in denen Verletzte wieder aufgebaut werden.
bloody_roots hat geschrieben:Ja bloß für wen ist es denn ein Reiz in einer Liga zu spielen in der es um die "Goldene Ananas" geht??? Also ich hätte keine Lust darauf irgendwo zu spielen zum Zeitvertreib, weil ich als Amateur dafür da wäre den Rekonvaleszenten Spielpraxis zu bringen. Ein Amateur, der ja wahrscheinlich irgendwann mal mehr erreichen möchte, braucht doch einen gesunden Wettkampf und nicht ein paar Spiele in denen Verletzte wieder aufgebaut werden.
na ja wenn man in der Liga gut spielt hat man ja vielleicht Chancen auch mal in der Profimannschaft ran zu dürfen...
St.Pauliiii St.Pauliiii ....
und ohne zu sagen was ich weiß und ohne zu tun was ich will und ohne das Wissen meiner Eltern verhalte ich mich still , ich bin zwar hier geboren doch es ist mir auch egal...
Die Amateurmannschaften sind ja nicht ausschließlich dazu da, um Profis aufzubauen, man kann sich auch über die Amateure für die erste Mannschaft empfehlen (was zugegebenermaßen selten passiert).
Er könnte versuchen mit seiner Mannschaft in die 2. Liga aufzusteigen (um nach dem Aufstieg an nen Regionalligisten verkauft zu werden, weil die 2. Liga ne Nummer zu groß für ihn ist )
Also ich habe ja die Befürchtung, dass es in einer Reserverunde darum geht, dass sich niemand verletzt (erst recht nicht die Rekonvaleszenten) und das sozusagen ein Gentlemen´s agreement entstehen könnte und das alles nur noch PillePalle ist. In der Regionalliga hinegegen würden weiterhin "harte" Zweikämpfe entstehen bei denen sich alle Spieler beweisen müssen.
Über die Amateurmanschaften werden aber nicht nur verletzte Spieler herangeführt, sondern vorallem sehr junge Spieler. Wenn ich ein großen Verein führen würde, würd ich es nicht anders machen.
Außerdem ist es für die Regional oder Oberligaspieler schon mal intressant gegen gestandene Profis zu spielen.
Man hört doch manchmal von der tollen Reserverunde in England?
Weiß jemand, wie (ob?) das da geregelt ist, dass es keine Luschen- und Lustlosenrunde gibt?
Die Angst vor lustlosen Spielen in ner eigenen Reserve-Meisterschaft verstehe ich nicht. Denn immerhin sind da ja ned nur die viel beschworenen verletzten Profis auf dem Weg der Besserung, sondern auch noch andere Spieler, die durchaus gerne Fußballspielen und guten Fußball zeigen wollen. Die Lucios und Deislers machen da ja eigentlich nur nen kleineren Teil aus, bei den Amateurteams, sodass der Rest da sicherlich guten Fußball zeigen will und vor allem jedes Spiel gewinnen will. Von daher wäre so ne Reserve-Runde sicher ned so unattraktiv wie sie hier dargestellt wird...
"Oh nein, du bist ein Engel wie Denzel Washington in 'Rendezvous mit einem Engel' oder Will Smith in 'Bagger Vance'...oder Slimer in 'Ghostbusters'." Homer Simpson
Ich denke auch, dass man es wie in England machen sollte und ne eigene Liga für die Reserve-Teams der Profivereine erstellen. Außerdem würden wieder mehr Traditionsvereine in die Regionalliga aufsteigen und somit auch mehr Interesse erwecken und die Zuschauerzahlen würden aufjedenfall höher sein und nicht wie bei den Bayern(A) bei 500 - 600 rumdümpeln!
Naja, das stimmt schon, aber das beantwortet die Frage nicht, denn es stimmt wohl, dass evtl. mehr Zuschauer das Spiel sehen wollen. Aber mehr als 20 zusätzlich glaube ich auch nicht.
spalter hat geschrieben:Er könnte versuchen mit seiner Mannschaft in die 2. Liga aufzusteigen (um nach dem Aufstieg an nen Regionalligisten verkauft zu werden, weil die 2. Liga ne Nummer zu groß für ihn ist )
die ganzen amateurmannschaften müssen doch mindestens 2 ligen tiefer als die erste mannschaft spielenm, oder???? also z.B. bayern münchen in der bl und bayern münchen (a) in der regionalliga??!! die können meines wissens gar nicht aufsteigen
spalter hat geschrieben:Er könnte versuchen mit seiner Mannschaft in die 2. Liga aufzusteigen (um nach dem Aufstieg an nen Regionalligisten verkauft zu werden, weil die 2. Liga ne Nummer zu groß für ihn ist )
die ganzen amateurmannschaften müssen doch mindestens 2 ligen tiefer als die erste mannschaft spielenm, oder???? also z.B. bayern münchen in der bl und bayern münchen (a) in der regionalliga??!! die können meines wissens gar nicht aufsteigen
- Es ging ja auch nicht um eine Amateurabteilung eines Profivereins, sondern um einen normalen Amateurverein. Die Amas eines Profivereins darf natürlich nicht in den Profifussball aufsteigen, des woiß soga isch!
dürfen sie schon,
aber nit oberhalb der kreisliga A.
wir hatten den fall vor 2 jahren, das uckerath 1 und 2 in der kreisliga a waren...
*klugscheißeraus*
Gibt es eigentlich eine Begründung seitens DFB das es keine eigene Amateuerliga geben soll für die Amas von Bayner, BVB & Co? Weil ich fänd das nur mehr als gerecht den "ersten" Mannschaften in den unteren Ligen gegenüber.