Italiens vorläufiger Kader: Ohne Toni und Totti

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Italien: Lippi nominiert wie erwartet
Totti und Toni bleiben zuhause

Bei der Bekanntgabe des vorläufigen italienischen WM-Kaders blieben Überraschungen am Dienstag wie angekündigt aus. Der Weltmeister fährt ohne Luca Toni nach Südafrika, auch eine Rückkehr von Francesco Totti wird es nicht geben. Debütant Giuseppe Rossi vom FC Villarreal erhielt von Nationalcoach Marcello Lippi den Vorzug vor Juves Nicola Legrottaglie. Der Rekordmeister stellt mit acht Akteuren dennoch den größten Block.

In der Vergangenheit hatte sich Lippi schon öfter anhören müssen, Profis von Juventus Turin zu bevorzugen. Spieler von Serienmeister Inter Mailand sucht man im vorläufigen Kader, der spätestens am 1. Juni auf 23 Spieler reduziert werden muss, hingegen vergeblich. Den umstrittenen Mario Balotelli lässt der Nationalcoach genauso zuhause wie Sampdorias "Enfant terrible" Antonio Cassano.

Der von den Bayern an AS Rom ausgeliehene Toni hatte sich nach starken Leistungen für die Roma zunächst wieder Hoffnungen auf ein WM-Ticket gemacht, wurde von Verletzungen jedoch immer wieder zurückgeworfen. Totti, der nach dem WM-Sieg 2006 aus der Squadra Azzurra zurückgetreten war, liebäugelte zuletzt mit einer Rückkehr. Spätestens nach seiner Roten Karte im Pokalfinale gegen Inter waren die Chancen des Roma-Kapitäns jedoch auf ein Minimum geschrumpft.

In Lippis Kader stehen zehn Akteure, mit denen er 2006 die WM gewann. Dazu gehören Torhüter Gianluigi Buffon, der einstige Weltfußballer Fabio Cannavaro und Spielmacher Andrea Pirlo. In Südafrika trifft der viermalige Weltmeister in der Gruppe F auf Paraguay, Neuseeland und die Slowakei.

Italiens vorläufiger WM-Kader

Tor: Gianluigi Buffon (Juventus Turin), Morgan De Sanctis (SSC Neapel), Federico Marchetti (Cagliari Calcio), Salvatore Sirigu (US Palermo)

Abwehr: Salvatore Bocchetti (FC Genua), Leonardo Bonucci (AS Bari), Fabio Cannavaro (Juventus Turin), Mattia Cassani (US Palermo), Giorgio Chiellini (Juventus Turin), Domenico Criscito (FC Genua), Fabio Grosso (Juventus Turin), Christian Maggio (SSC Neapel), Gianluca Zambrotta (AC Mailand)

Mittelfeld: Mauro Camoranesi, Antonio Candreva (beide Juventus Turin), Andrea Cossu (Cagliari Calcio), Daniele De Rossi (AS Rom), Gennaro Gattuso (AC Mailand), Claudio Marchisio (Juventus Turin), Riccardo Montolivo (AC Florenz), Angelo Palombo (Sampdoria Genua), Simone Pepe (Udinese Calcio), Andrea Pirlo (AC Mailand)

Angriff: Marco Borriello (AC Mailand), Antonio Di Natale (Udinese Calcio), Alberto Gilardino (AC Florenz), Vincenzo Iaquinta (Juventus Turin), Giampaolo Pazzini (Sampdoria Genua), Fabio Quagliarella (SSC Neapel), Giuseppe Rossi (FC Villarreal)

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Cannavaro ohne Verein

Für Fabio Cannavaro wird die Weltmeisterschaft 2010 vom 11. Juni bis 11. Juli in Südafrika auch zu einem Schaulaufen.

Denn sein bisheriger Arbeitgeber, der italienische Rekordmeister Juventus Turin, wird die Option auf eine Verlängerung mit dem 36-Jährigen nicht ziehen. Der Kapitän der Squadra Azzurra steht somit zweieinhalb Wochen vor dem Anpfiff der WM ohne Verein da.

"Ohne Vertrag zur Weltmeisterschaft zu reisen ist für mich kein Problem. In meinem Alter kann ich mit dieser Situation umgehen", sagte der 36-Jährige am Montag.

Der Innenverteidiger war 2009 zu Juventus zurückgekehrt, nachdem er die "alte Dame" nach dem Zwangsabstieg 2006 Richtung Real Madrid verlassen hatte. Seine Karriere begann er beim SSC Neapel, über die Stationen AC Parma und Inter Mailand kam er im Jahr 2004 erstmals zu Juventus. Insgesamt bestritt der Innenverteidiger, der im Jahr 2006 sowohl zu Europas Fußballer des Jahres als auch als erster Verteidiger überhaupt zum Weltfußballer gewählt wurde, über 400 Spiele in der italienischen Serie A.

Und es könnten sogar noch ein paar mehr werden. Denn der italienische Rekord-Nationalspieler will seine Karriere fortsetzen. Jedenfalls auf Vereinsebene, denn seinen Rücktritt aus der italienischen Nationalelf nach der WM hat bereits seit längerem angekündigt.